Progressive Web Apps (PWA) einfach erklärt: Was du wissen musst, bevor du dich entscheidest

No items found.

Als X noch Twitter hiess, wurde “Twitter Lite” als Progressive Web App eingeführt. Dies führte zu einem 65 %igen Anstieg der Seitenaufrufe pro Sitzung und einem 75 %igen Anstieg der versendeten Tweets. Auch andere Unternehmen setzen auf die Vorteile einer PWA. Hier erfährst du, was es mit PWAs auf sich hat und wann du sie sinnvoll einsetzen kannst.

7.5.2025

9

min Lesezeit
Autor
Denis Gomes Iljazi
CEO & Co-Founder Axisbits GmbH
Inhalte
Text LinkText Link

Was ist eine PWA? (Und was nicht?)

Eine Progressive Web App ist eine Webanwendung, die sich wie eine native App verhält und anfühlt. Du rufst sie über den Browser auf, kannst sie aber auch wie eine App auf dem Homescreen ablegen und von dort direkt aufrufen. Sie funktioniert offline, kann Push-Nachrichten senden und läuft auf praktisch jedem Gerät.

Es ist keine rein klassische Website, die bei schlechtem Netz nicht mehr nutzbar ist. Sie ist auch keine native App, die du über den App Store installieren musst. Eine Progressive Web App positioniert sich genau dazwischen.

Die Unterschiede im Überblick:

  • Klassische Website: Funktioniert nur mit Netz, keine App-Features
  • Responsives Webdesign: Sieht auf allen Geräten gut aus, bleibt aber Website
  • “Echte” App: Muss installiert werden, Plattform-abhängig (iOS, Android)
  • PWA: App-Feeling im Browser, offline-fähig, Plattform-unabhängig

"Progressive" bedeutet hier: Die App passt sich den Fähigkeiten des Geräts an. Auf modernen Smartphones entfaltet sie ihr ganzes Potenzial. Auf älteren Geräten funktioniert sie mit Basisfunktionen oder entsprechend langsamer, aber praktisch immer stabil.

Wie funktioniert eine PWA technisch?

Neben dem nötigen Code, der bei allen Programmen, Apps, Websites und Games vorhanden sein muss, bestehen die wichtigsten Bestandteile einer PWA aus:

  • Service Worker: Das Herz der PWA. Ein technischer Zwischenspeicher, der im Hintergrund läuft. Er speichert Inhalte lokal, regelt Push-Nachrichten und sorgt dafür, dass die App auch offline funktioniert.
  • Manifest-Datei: Diese Datei beschreibt, wie die App aussehen und sich verhalten soll (Name, Icons, Farben, Startverhalten). Sie macht das "Add to Homescreen" möglich.
  • HTTPS: Pflicht für PWAs. Ohne sichere Verbindung keine Service Worker.

Wenn du eine PWA planst, solltest du wissen:

  • Offline funktioniert nur, was vorher lokal gespeichert wurde
  • Push funktioniert nur mit Nutzer-Zustimmung
  • "Add to Homescreen" ist nicht erzwingbar, sondern eine Option für den Nutzer

Vorteile von PWAs: Für Unternehmen, Nutzer, Projektteams

PWAs bringen für alle Beteiligten spürbare Vorteile – von der Nutzererfahrung bis zur Projektumsetzung. Besonders in mobilen Nutzungsszenarien zeigt sich, wie stark PWAs performen können.

Für Nutzer bieten sie ein reibungsloses, app-ähnliches Erlebnis direkt im Browser, ohne Installation oder lange Ladezeiten. Sie reagieren schnell, sind offline nutzbar und ermöglichen personalisierte Interaktionen wie Push-Nachrichten.

Für Unternehmen wiederum reduzieren sich die Barrieren zu potenziellen Kunden: Eine PWA ist über die URL sofort zugänglich und kann einfacher verbreitet werden als eine installierbare App. Auch im laufenden Betrieb bieten sie mitunter strategische Vorteile, etwa durch geringere Wartungskosten und schnellere Updates.

Die wichtigsten Vorteile einer PWA im Überblick:

  • Geschwindigkeit: PWAs laden schnell, auch bei schwacher Verbindung. Ideal, wenn die stabile Nutzung trotz schwacher Internetverbindung möglich sein soll.
  • Plattformunabhängigkeit: Eine Codebasis für alle Geräte spart Entwicklungsaufwand.
  • App-Feeling: Nutzer bekommen eine vertraute, intuitive Bedienoberfläche ohne Installation.
  • Offline-Fähigkeit: Inhalte bleiben zugänglich, selbst wenn das Netz weg ist.
  • Push Notifications: Nutzer können aktiv informiert werden, z. B. bei Bestellstatus oder neuen Inhalten (wiederum nur bei aktiver Internetverbindung).
  • Keine App-Store-Abhängigkeit: Rollouts und Updates sind unabhängig vom Prüfprozess der Stores.

Diese Vorteile wirken sich direkt positiv auf Time-to-Market, Reichweite und Betriebskosten aus.

Wann lohnt sich eine PWA?

Nicht jedes Projekt ist automatisch ein Fall für eine PWA. Der Nutzen hängt stark davon ab, wie deine Nutzer mit dem Produkt interagieren und welche technischen Anforderungen es gibt.

Eine PWA lohnt sich besonders, wenn:

  • deine Zielgruppe breit gestreut ist – z. B. verschiedene Geräte und Plattformen nutzt
  • dein Produkt browserbasiert funktioniert, aber App-typische Funktionen braucht (z. B. Push, Offline)
  • du eine Lösung brauchst, die mobil gut funktioniert, ohne App-Store-Hürden

Typische Anwendungsfälle für eine PWA:

E-Commerce: Kunden können auch bei schlechter Verbindung weiterstöbern oder offline den Warenkorb vorbereiten. Push-Benachrichtigungen zu Angeboten erhöhen die Kundenbindung.

Publishing und News: Leser erhalten Updates in Echtzeit, können Artikel offline speichern und Inhalte personalisiert abonnieren.

Interne Tools: Aussendienstmitarbeiter oder Lagerteams profitieren von Offline-Funktionen und schneller Reaktionszeit ohne Installationsaufwand. Dabei ist es praktisch egal, mit welchen Geräten die Mitarbeiter unterwegs sind.

Plattformen und Communities: Einfache Erreichbarkeit und App-Feeling senken die Nutzungsschwelle und erhöhen ggf. die Nutzerbindung.

Wann eine PWA nicht geeignet ist

Eine PWA ist nicht in jedem Fall die beste Wahl, besonders dann nicht, wenn dein Projekt auf Funktionen angewiesen ist, die nur native Apps bieten können. Das betrifft zum Beispiel den Zugriff auf Sensoren, Bluetooth oder andere tiefgreifende Systemressourcen, die PWAs (noch) nicht oder nur eingeschränkt unterstützen

Auch bei besonders hohen Performanceanforderungen, etwa bei komplexen 3D-Grafiken oder aufwendigen Realtime-Prozessen, stossen PWAs an ihre Grenzen. Und wenn du dein Produkt gezielt über App Stores sichtbar machen willst, um dort Reichweite und Bewertungen zu sammeln, dann kann eine installierbare App strategisch sinnvoller sein.

Inspiration: Beispiele für PWAs

Viele grosse Plattformen und Start-ups setzen inzwischen auf PWAs. Das erfolgt nicht aus Prinzip, sondern aus Erfahrung. Hier einige Beispiele:

Spotify Web Player: Die Web-App bietet fast das volle Musikstreaming-Erlebnis, funktioniert im Browser, lässt sich als PWA installieren und spart Nutzern den Umweg über App-Stores.

Starbucks: Die Starbucks-PWA erlaubt Vorbestellungen auch offline. Kunden können ihre Lieblingskaffees speichern und auch bei schwachem Netz ihre Bestellung vorbereiten – besonders nützlich für Pendler. Sobald die Verbindung wieder steht, kann die Bestellung abgeschickt werden.

Uber Web App: Die browserbasierte App funktioniert auf Einsteigergeräten und bei geringer Bandbreite. So erreicht Uber auch Nutzer ohne moderne Smartphones oder stabile Internetverbindung.

Diese Beispiele zeigen: PWAs ermöglichen schnelle, skalierbare und nutzerfreundliche Anwendungen auch ausserhalb klassischer App-Logik.

Wie erstellt man eine PWA?

Eine PWA zu entwickeln ist kein reines Technikprojekt. Es beginnt mit klaren Zielen und dem Verständnis der Nutzerbedürfnisse. Die Umsetzung folgt dann einem typischen Ablauf, bei dem strategische Planung und technologische Umsetzung Hand in Hand gehen.

Typischer Projektverlauf:

  • Konzeption und Zieldefinition: Welche Probleme soll die App lösen? Welche Funktionen sind wirklich nötig? Hier entscheidet sich, ob eine PWA strategisch sinnvoll ist.
  • UX- und Architekturplanung: Wie sieht die ideale Nutzerreise aus? Welche Inhalte müssen auch offline funktionieren? In dieser Phase werden Service Worker und Caching-Strategien geplant.
  • Technische Umsetzung: Entwicklung mit einem geeigneten Framework (z. B. React, Vue). Service Worker, Manifest-Datei und Sicherheitsstandards (HTTPS) werden integriert.
  • Testing und Optimierung: Besonderes Augenmerk gilt der Offline-Nutzung, dem Add-to-Homescreen-Verhalten und der Performance auf verschiedenen Geräten.
  • Rollout und Wartung: PWAs lassen sich stufenweise ausrollen und flexibel aktualisieren – ganz ohne Store-Abhängigkeit.

Kosten und Aufwand: Der Entwicklungsaufwand hängt stark vom Funktionsumfang ab. Für einfache Tools kann eine PWA günstiger sein als eine klassische App, da sie mit einer einzigen Codebasis auskommt. Auch spätere Anpassungen und Wartung sind in der Regel effizienter.

Entwicklung deiner PWA mit Axisbits

Auf dem Weg zur eigenen PWA gehen wir mit unseren Kunden jeden Schritt gemeinsam: Beginnend mit der Planung, Definition des Funktionsumfangs, der technischen Umsetzung sowie der Weiterentwicklung, sobald die PWA live ist. Den genauen Ablauf findest du auf unserer Seite zur Individualsoftware.

Wenn du bereits eine Projektidee auf der Startrampe hast und eine Beratung zur Umsetzung suchst, melde dich bei uns. Wir zeigen dir genau auf, wie wir die Entwicklung deiner PWA umsetzen. Viele Kundenbeispiele findest du in unserem Portfolio.

{{fs-btn-cta}}

Du willst Marktchancen nutzen und Wachstum fördern?
Du willst mit einer eigenen PWA oder App starten?

Wir schaffen leistungsstarke Plattformen und Websites für Startups, Scale-Ups und KMUs, von Konzept bis Go-Live.

Wir schaffen leistungsstarke Apps und PWAs für Start-ups, Scale-ups und KMUs, von Konzept bis Go-live.

Teilen:

Link kopieren
Facebook
Linkedin
Twitter

PWA – Häufige Fragen und Antworten

Was ist der Unterschied zwischen einer PWA und einer nativen App?

Kann ich mit einer PWA auch offline arbeiten?

Welche Vorteile hat eine PWA für mein Unternehmen?

Kann ich meine bestehende Website zur PWA erweitern?

Muss eine PWA in den App Store?

Gibt es Einschränkungen beim Zugriff auf Gerätefunktionen?

Wie lange dauert die Entwicklung einer PWA?

Wann ist eine PWA die falsche Wahl?

Weitere Artikel

May 20, 2025

6

min Lesezeit

Webplattformen verstehen: Was du wissen musst, bevor du startest

Viele Projekte starten mit einer klaren Idee: ein digitaler Marktplatz, ein SaaS-Angebot, eine Software für interne Prozesse. Doch spätestens bei der Umsetzung wird klar: Hier reicht kein Baukasten, keine WordPress-Seite mit Login. Eine Webplattform ist ein technisches System mit eigener Logik, tiefen Schnittstellen und echten Sicherheitsanforderungen. In diesem Artikel erfährst du, was eine Webplattform ist und was sie über Front- und Backend hinaus braucht, um deinen Ansprüchen gerecht zu werden.

Weiterlesen

May 7, 2025

9

min Lesezeit

Website erstellen lassen – dein praxisnaher Guide zur professionellen Umsetzung

Du denkst darüber nach, dir eine Website erstellen zu lassen? Vielleicht, weil dir die Zeit fehlt, weil du kein technisches Know-how aufbauen möchtest oder weil deine Ansprüche über das hinausgehen, was du selbst umsetzen könntest? Dann ist dieser Artikel für dich. In diesem Guide findest du eine verständliche Übersicht darüber, wie ein professionelles Website-Projekt ablaufen sollte – von der ersten Idee bis zur fertigen Seite.

Weiterlesen

April 22, 2025

7

min Lesezeit

Time to Market: Was sie bedeutet, wie du sie misst – und gezielt beeinflusst

Ein neues Produkt, ein neues Feature oder eine völlig neue Idee: Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Wettbewerb ebenfalls etwas in den Startlöchern hat. Bei der Time to Market ist Geschwindigkeit sehr wichtig. Aber es geht ebenfalls um das richtige Timing, um Marktchancen, um Reaktionsfähigkeit. Und: um die Fähigkeit, funktionierende Qualität dann zu liefern, wenn sie wirklich gebraucht wird, nicht ein Jahr zu spät. In diesem Artikel erfährst du, was genau dahintersteckt und wie du den Zeitraum von der Idee bis zum Produktstart gezielt verkürzen kannst, ohne Qualität zu opfern.

Weiterlesen
Werde unser nächstes Erfolgsprojekt
Folge uns auf social media
Werde unser nächstes Erfolgsprojekt
Fülle das Formular aus und lass uns sprechen:
Vielen Dank für deine Nachricht! Wir haben deine Anfrage erhalten und melden uns zeitnah, um ein Erstgespräch zu vereinbaren.
Entschuldigung, da ist etwas schiefgelaufen. Bitte versuche es später noch einmal oder kontaktiere uns direkt per E-Mail.