
Was ist eine PWA? (Und was nicht?)
Eine Progressive Web App ist eine Webanwendung, die sich wie eine native App verhält und anfühlt. Du rufst sie über den Browser auf, kannst sie aber auch wie eine App auf dem Homescreen ablegen und von dort direkt aufrufen. Sie funktioniert offline, kann Push-Nachrichten senden und läuft auf praktisch jedem Gerät.
Es ist keine rein klassische Website, die bei schlechtem Netz nicht mehr nutzbar ist. Sie ist auch keine native App, die du über den App Store installieren musst. Eine Progressive Web App positioniert sich genau dazwischen.
Die Unterschiede im Überblick:
- Klassische Website: Funktioniert nur mit Netz, keine App-Features
- Responsives Webdesign: Sieht auf allen Geräten gut aus, bleibt aber Website
- “Echte” App: Muss installiert werden, Plattform-abhängig (iOS, Android)
- PWA: App-Feeling im Browser, offline-fähig, Plattform-unabhängig
"Progressive" bedeutet hier: Die App passt sich den Fähigkeiten des Geräts an. Auf modernen Smartphones entfaltet sie ihr ganzes Potenzial. Auf älteren Geräten funktioniert sie mit Basisfunktionen oder entsprechend langsamer, aber praktisch immer stabil.
Wie funktioniert eine PWA technisch?
Neben dem nötigen Code, der bei allen Programmen, Apps, Websites und Games vorhanden sein muss, bestehen die wichtigsten Bestandteile einer PWA aus:
- Service Worker: Das Herz der PWA. Ein technischer Zwischenspeicher, der im Hintergrund läuft. Er speichert Inhalte lokal, regelt Push-Nachrichten und sorgt dafür, dass die App auch offline funktioniert.
- Manifest-Datei: Diese Datei beschreibt, wie die App aussehen und sich verhalten soll (Name, Icons, Farben, Startverhalten). Sie macht das "Add to Homescreen" möglich.
- HTTPS: Pflicht für PWAs. Ohne sichere Verbindung keine Service Worker.
Wenn du eine PWA planst, solltest du wissen:
- Offline funktioniert nur, was vorher lokal gespeichert wurde
- Push funktioniert nur mit Nutzer-Zustimmung
- "Add to Homescreen" ist nicht erzwingbar, sondern eine Option für den Nutzer

Vorteile von PWAs: Für Unternehmen, Nutzer, Projektteams
PWAs bringen für alle Beteiligten spürbare Vorteile – von der Nutzererfahrung bis zur Projektumsetzung. Besonders in mobilen Nutzungsszenarien zeigt sich, wie stark PWAs performen können.
Für Nutzer bieten sie ein reibungsloses, app-ähnliches Erlebnis direkt im Browser, ohne Installation oder lange Ladezeiten. Sie reagieren schnell, sind offline nutzbar und ermöglichen personalisierte Interaktionen wie Push-Nachrichten.
Für Unternehmen wiederum reduzieren sich die Barrieren zu potenziellen Kunden: Eine PWA ist über die URL sofort zugänglich und kann einfacher verbreitet werden als eine installierbare App. Auch im laufenden Betrieb bieten sie mitunter strategische Vorteile, etwa durch geringere Wartungskosten und schnellere Updates.
Die wichtigsten Vorteile einer PWA im Überblick:
- Geschwindigkeit: PWAs laden schnell, auch bei schwacher Verbindung. Ideal, wenn die stabile Nutzung trotz schwacher Internetverbindung möglich sein soll.
- Plattformunabhängigkeit: Eine Codebasis für alle Geräte spart Entwicklungsaufwand.
- App-Feeling: Nutzer bekommen eine vertraute, intuitive Bedienoberfläche ohne Installation.
- Offline-Fähigkeit: Inhalte bleiben zugänglich, selbst wenn das Netz weg ist.
- Push Notifications: Nutzer können aktiv informiert werden, z. B. bei Bestellstatus oder neuen Inhalten (wiederum nur bei aktiver Internetverbindung).
- Keine App-Store-Abhängigkeit: Rollouts und Updates sind unabhängig vom Prüfprozess der Stores.
Diese Vorteile wirken sich direkt positiv auf Time-to-Market, Reichweite und Betriebskosten aus.
Wann lohnt sich eine PWA?
Nicht jedes Projekt ist automatisch ein Fall für eine PWA. Der Nutzen hängt stark davon ab, wie deine Nutzer mit dem Produkt interagieren und welche technischen Anforderungen es gibt.
Eine PWA lohnt sich besonders, wenn:
- deine Zielgruppe breit gestreut ist – z. B. verschiedene Geräte und Plattformen nutzt
- dein Produkt browserbasiert funktioniert, aber App-typische Funktionen braucht (z. B. Push, Offline)
- du eine Lösung brauchst, die mobil gut funktioniert, ohne App-Store-Hürden
Typische Anwendungsfälle für eine PWA:
E-Commerce: Kunden können auch bei schlechter Verbindung weiterstöbern oder offline den Warenkorb vorbereiten. Push-Benachrichtigungen zu Angeboten erhöhen die Kundenbindung.
Publishing und News: Leser erhalten Updates in Echtzeit, können Artikel offline speichern und Inhalte personalisiert abonnieren.
Interne Tools: Aussendienstmitarbeiter oder Lagerteams profitieren von Offline-Funktionen und schneller Reaktionszeit ohne Installationsaufwand. Dabei ist es praktisch egal, mit welchen Geräten die Mitarbeiter unterwegs sind.
Plattformen und Communities: Einfache Erreichbarkeit und App-Feeling senken die Nutzungsschwelle und erhöhen ggf. die Nutzerbindung.
Wann eine PWA nicht geeignet ist
Eine PWA ist nicht in jedem Fall die beste Wahl, besonders dann nicht, wenn dein Projekt auf Funktionen angewiesen ist, die nur native Apps bieten können. Das betrifft zum Beispiel den Zugriff auf Sensoren, Bluetooth oder andere tiefgreifende Systemressourcen, die PWAs (noch) nicht oder nur eingeschränkt unterstützen
Auch bei besonders hohen Performanceanforderungen, etwa bei komplexen 3D-Grafiken oder aufwendigen Realtime-Prozessen, stossen PWAs an ihre Grenzen. Und wenn du dein Produkt gezielt über App Stores sichtbar machen willst, um dort Reichweite und Bewertungen zu sammeln, dann kann eine installierbare App strategisch sinnvoller sein.
Inspiration: Beispiele für PWAs
Viele grosse Plattformen und Start-ups setzen inzwischen auf PWAs. Das erfolgt nicht aus Prinzip, sondern aus Erfahrung. Hier einige Beispiele:
Spotify Web Player: Die Web-App bietet fast das volle Musikstreaming-Erlebnis, funktioniert im Browser, lässt sich als PWA installieren und spart Nutzern den Umweg über App-Stores.
Starbucks: Die Starbucks-PWA erlaubt Vorbestellungen auch offline. Kunden können ihre Lieblingskaffees speichern und auch bei schwachem Netz ihre Bestellung vorbereiten – besonders nützlich für Pendler. Sobald die Verbindung wieder steht, kann die Bestellung abgeschickt werden.
Uber Web App: Die browserbasierte App funktioniert auf Einsteigergeräten und bei geringer Bandbreite. So erreicht Uber auch Nutzer ohne moderne Smartphones oder stabile Internetverbindung.
Diese Beispiele zeigen: PWAs ermöglichen schnelle, skalierbare und nutzerfreundliche Anwendungen auch ausserhalb klassischer App-Logik.

Wie erstellt man eine PWA?
Eine PWA zu entwickeln ist kein reines Technikprojekt. Es beginnt mit klaren Zielen und dem Verständnis der Nutzerbedürfnisse. Die Umsetzung folgt dann einem typischen Ablauf, bei dem strategische Planung und technologische Umsetzung Hand in Hand gehen.
Typischer Projektverlauf:
- Konzeption und Zieldefinition: Welche Probleme soll die App lösen? Welche Funktionen sind wirklich nötig? Hier entscheidet sich, ob eine PWA strategisch sinnvoll ist.
- UX- und Architekturplanung: Wie sieht die ideale Nutzerreise aus? Welche Inhalte müssen auch offline funktionieren? In dieser Phase werden Service Worker und Caching-Strategien geplant.
- Technische Umsetzung: Entwicklung mit einem geeigneten Framework (z. B. React, Vue). Service Worker, Manifest-Datei und Sicherheitsstandards (HTTPS) werden integriert.
- Testing und Optimierung: Besonderes Augenmerk gilt der Offline-Nutzung, dem Add-to-Homescreen-Verhalten und der Performance auf verschiedenen Geräten.
- Rollout und Wartung: PWAs lassen sich stufenweise ausrollen und flexibel aktualisieren – ganz ohne Store-Abhängigkeit.
Kosten und Aufwand: Der Entwicklungsaufwand hängt stark vom Funktionsumfang ab. Für einfache Tools kann eine PWA günstiger sein als eine klassische App, da sie mit einer einzigen Codebasis auskommt. Auch spätere Anpassungen und Wartung sind in der Regel effizienter.
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